Zittern um die Gesundheit: Welt-Parkinson-Tag am 11. April

Parkinson Welttag

Atlanta 1996: Am Abend des 19. Juli herrscht ein ehrfürchtiges Schweigen in den Zuschauerrängen des Olympiastadium Atlanta. Es ist die Eröffnungszeremonie der olympischen Sommerspiele. Die Schwimmerin Janet Evans trägt die Fackel auf die Plattform des olympischen Feuers. Neben ihr erscheint aus der Dunkelheit ein Mann in Weiß. Erst nach einigen Momenten wird der Menge bewusst, dass es sich um den ehemaligen Weltmeister und „größten Boxer aller Zeiten“, Muhammad Ali, handelt.

Geschüttelt von seiner Krankheit nimmt er die Fackel entgegen und entzündet mit großer Anstrengung das Feuer. Das Publikum – darunter auch der damalige US-Präsident Bill Clinton – sind zu Tränen gerührt. Es ist die Rückkehr einer Sportlegende, die sich dem körperlichen Gebrechen nicht geschlagen gibt. Im Jahr 2012 wird die Sportlegende Ali trotz Parkinson noch einmal an der olympischen Eröffnungsfeier teilnehmen. Wie sehr ihm die Krankheit über die Jahre zugesetzt hat, ist deutlich zu erkennen.

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Ohne glücksbringenden Botenstoff zu Parkinson

Als James Parkinson im Jahr 1817 die – erst später nach ihm benannte – Schüttelkrankheit entdeckt, vermutet er zunächst eine Schädigung des Rückenmarks als Ursache der Erkrankung. Erst um 1950 stellte die Forschung eine Veränderung in den Gehirnen verstorbener Parkinson-Patienten und deren Folge fest: eine helle Färbung des üblicherweise schwarzen Zellgebiets. Die Zellen eines gesunden Gehirns färben sich durch vorhandenes Melanin dunkel. Parkinson-Erkrankte bauen diesen Stoff ab. Schlussendlich kann das Hirn ohne die Übertragungssubstanz kein Dopamin mehr bilden, das für die Impulsübertragung zwischen den Nervenzellen verantwortlich ist. Die Folge, sobald 60 bis 70 Prozent der Dopamin produzierenden Zellen in ihrer Funktion gestört sind: unkontrolliertes Zittern.

Obwohl Parkinson als die zweithäufigste neurodegenerative Krankheit der Welt gilt, konnte die Wissenschaft laut des Deutschen Parkinson Vereinigung e.V. allerdings bis heute keine Eindeutigen Ursachen für den Dopamin-Abbau identifizieren. Eine mögliche Ursache könnte der Umgang mit Pestiziden sein, beispielsweise durch den Verzehr von behandeltem Obst oder Gemüse.

Vom Ungeschick zum Pflegefall

Studien zufolge steigt die Anzahl Parkinson-Erkrankter stetig an. In Deutschland leben laut der Deutschen Parkinson Hilfe rund 300.000 Patienten mit der Krankheit. Männer sind hiervon 1,5-Mal häufiger betroffen als Frauen. Meist tritt Morbus Parkinson zwar bei Menschen im Alter zwischen 50 bis 60 Jahren auf, erbliche Symptome wie das unkontrollierbare Zittern können jedoch auch bei Kindern vorkommen.

Parkinson beeinträchtigt Betroffene schleichend. Zunächst sind es lediglich oft Ungeschicke, bei feinmotorischen Bewegungen, Schmerzen in Rücken, Nacken oder Gliedern, Riechstörungen oder depressive Verstimmungen. Entwickelt sich die Krankheit, sind 75 Prozent der Patienten von Schlafstörungen betroffen, 20 Prozent leiden an einer Demenz. Und etwa die Hälfte aller Parkinson-Patienten an einer Depression.

Vorerst keine Heilung, nur Pflege

Stellen Sie sich vor, Sie könnten Gegenstände nicht mehr fest greifen, die morgendliche Tasse Kaffee nicht mehr zum Mund führen oder sind nicht in der Lage, die Arme zu heben, um das Hemd anzuziehen, geschweige denn zuzuknöpfen. Gerade die motorische Einschränkung als Symptom einer Parkinsonerkrankung macht auf Dauer die Anwesenheit einer Pflegeperson erforderlich. Der Grad der Pflege kann hierbei schwanken. Interessierte sollten sich daher frühzeitig um eine entsprechende Absicherung oder Patientenverfügung bemühen, bevor es zu den typischen Symptomen kommt, die den Alltag stark beeinträchtigen:

  • Verlangsamung der Bewegungen (Bradykinese)
  • Versteifung der Muskulatur (Rigor)
  • Zittern der Muskeln (Tremor)
  • Mangelnde Rumpfstabilität (posturale Instabilität)

Zwar kann eine regelmäßige, sportliche Betätigung Parkinson-Beschwerden verringern, eine Heilung gibt es allerdings bis heute nicht. Auch die Dosierung der Medikamente ist noch immer eine Herausforderung für Mediziner. Sowohl eine Unter- als auch eine Überdosierung können motorische Beschwerden wie eine Verzögerung des Bewegungsablaufs bewirken. Es gibt jedoch Hoffnung: In einer Pilotstudie wird mit Hilfe von Smartwatches die Therapie optimiert. Und auch Saarbrückner Bioinformatiker sind Parkinson auf der Spur. Sie untersuchen die molekularen Signale der Krankheit. So ist der Kampfgeist der Wissenschaft gegenüber Parkinson, ebenso wie einst bei Muhammad Ali, ungebrochen.

Solange es keine Heilung für Parkinson gibt, ist jedoch das Thema Vorsorge umso wichtiger. Für die bestmögliche Behandlung im Krankheitsfall lohnt sich daher die Absicherung durch eine private Krankenversicherung. Die Versicherungskammer begleitet Patienten mit einer Krankenvoll– oder Beihilfeversicherung hier als Gesundheitspartner mit bestmöglichem Service. Beispielsweise, wenn es sich um die Vermittlung zu Top-Ärzten und Kliniken oder deren Behandlungsmethoden handelt. Auch für Folgeerscheinungen der Erkrankung, wie zum Beispiel eine leichte Depression, bietet der Konzern Versicherungskammer Ihren Kunden attraktive Kooperationen an. Hier unterstützt der Versicherer mit dem speziell konzipierten Notfall-Management „Seele“. Mehr Informationen zum Schutz GesundheitVARIO finden Interessierte online.

Titelbild © Halfpoint/stock.adobe.com

Stephanie Gasteiger
Mitglied der NewFinance-Redaktion mit beruflichem Hintergrund in der PR und Wurzeln am Chiemseeufer. Ist ganz nach Friedrich Nietzsche davon überzeugt, dass die Glücklichen neugierig sind. Und ebenso umgekehrt.