Zufriedene Mitarbeiter: Drei Stufen zu wertschätzendem Führen

Wertschätzung

„Kommunikation besteht darin, den Zuhörer zu verstehen“, sagte bereits Jean Abraham. Das gilt besonders für Angestellte in leitenden Positionen. Wertschätzung, Empathie und Persönlichkeit sind deshalb Schlüsselwörter, die wichtiger denn je sind. Führungskräfte müssen daher besonders auf ihr Team eingehen und wertschätzend führen.

Schlüsselwort Wertschätzung: Hohe Relevanz von Beschäftigten

Was ist Angestellten im Job wirklich wichtig? Sind es Rahmenbedingungen wie Gehalt, Arbeitszeiten und Urlaubstage, oder doch emotionale Faktoren wie Wertschätzung, tolle Arbeitskollegen und einen netten Chef? Wenn es um die Zufriedenheit im Berufsleben geht, dann sind laut einer Studie für über vier Fünftel der Beschäftigten die Faktoren Gehalt, Team und Chef am relevantesten. Für 84 Prozent ist ein angemessener Lohn von entscheidender Bedeutung und nur zwei Prozent weniger legen auf das Kollegium viel Wert. Ganzen 81 Prozent ist dagegen die offene Wertschätzung ihres Vorgesetzten wichtig.

“Aktuell ist das Führungsverhalten besonders wichtig. Um die Beschäftigten zu motivieren, sollten Vorgesetzte besonders anerkennend auftreten, denn die meisten leisten in der Corona-Krise mehr als üblich. Wertschätzung ist deshalb gefragter denn je“ – Patrizia Thamm, Psychologin

Individualität ist gefragt: Verschiedene Wertschätzungsformen

Ein gutes Betriebsklima fördert die Motivation und Leistung am Arbeitsplatz. Um ein gutes Klima zu fördern und zu unterstützen, rufen viele Unternehmen verschiedene Maßnahmen ins Leben. Fort- und Weiterbildungen für Mitarbeiter, finanzielle- und nicht finanzielle Bonusleistungen oder eine flexible Arbeitsweise, sind nur einige Beispiele.

Um ausreichend Wertschätzung entgegenzubringen, sollten Führungskräfte jedoch individuell auf die Mitarbeiter eingehen. In der Wissenschaft zeigte sich, dass auch Wertschätzungsformen die über die materiellen Ansätze hinausgehen, bereits eine große Wirkung erzielen. Eine wertschätzende Haltung kann eine Führungskraft also zum Beispiel durch ein ehrliches Interesse zeigen. Dabei sollte sie sich fragen: Welche Werte sind dem Mitarbeiter besonders wichtig? Darauf aufbauend kann die Führungskraft entsprechende Maßnahmen einleiten. Beispiele dafür wären ein wertschätzendes Lob, die Anerkennung der Arbeit, oder die Verantwortungsübernahme eines wichtigen Projekts.

Infografik: Was Berufseinsteigern wichtig ist | Statista

 

“92,8% der Beschäftigten wünschen sich, dass sie für ihre Tätigkeit ihr Wissen und ihre Fähigkeiten einsetzen können. Bei lediglich 82,9% trifft dies zu.” (Fehlzeiten-Report des WidO, 2018)

Im beruflichen Alltag: Drei Stufen zu wertschätzendem Führen

Um die Wertschätzung gegenüber der Mitarbeiter auch besser im Alltag ergründen zu können, entwickelten Dr. Mirco Zwack (Psychotherapeut) und der Wissenschaftler Dr. Audris Alexander Muraitis ein Stufenmodel. Dabei fühlt sich der Mitarbeiter mit jeder Stufe mehr wertgeschätzt.

  1. Erste Stufe: Die reine Wahrnehmung der Anwesenheit gepaart mit so genannten Höflichkeitsregeln. Beispiele hierfür wären der Augenkontakt bei einem Gespräch oder die Begrüßung auf dem Flur.
  2. Zweite Stufe: Hier spricht die Führungskraft die Funktion des Mitarbeiters an. Arbeitsleistungen werden geschätzt und durch Lob wie auch Kritik angesprochen. Besonders wichtig ist in dieser Stufe dem Mitarbeiter bewusst zu machen, dass er einen wertvollen Beitrag für das Unternehmen leistet. Ein Beispiel könnte sein: „Vielen Dank, dass Sie diese Aufgabe übernommen haben“.
  3. Dritte Stufe: In dieser Stufe sieht die Führungskraft hinter die reine Funktion des Mitarbeiters und weiß, was dem Mitarbeiter persönlich wichtig ist. Darauf nimmt er im Berufsalltag Rücksicht. Das könnte bei einen familienbezogenen Mitarbeiter zum Beispiel durch ein Angebot von flexiblen Arbeitszeiten sein.

„Wertschätzung ist ein Phänomen, das allen gut tun würde, aber dennoch viel zu selten praktiziert wird.“ – Der Kontext der (Nicht-) Wertschätzung von Mirko Zwack, Audris Muraitis und Jochen Schweitzer

Etwas Besonderes: mit bKV Wertschätzung entgegenbringen

Weiter oben im Artikel haben wir bereits genannt, dass das Gehalt eine erhebliche Rolle bei der Zufriedenheit der Mitarbeiter spielt. Die Gehaltserhöhung ist, besonders zu diesen Tagen, allerdings oft nicht in jedem Unternehmen möglich. Führungskräfte können ihre Wertschätzung neben den emotionalen Komponenten auch mit Hilfe der betrieblichen Krankenversicherung zeigen. Wegen der permanenten Erlebbarkeit habe die betriebliche Krankenversicherung zudem einen besonderen Vorteil gegenüber der klassischen Gehaltserhöhung, so Roland Aschenberger, bKV-Experte und Regionalleiter betriebliche Krankenversicherung Süddeutschland der Versicherungskammer Maklermanagement Kranken.

„Sind wir doch mal ehrlich: Wie lange nimmt der Arbeitnehmer denn wahr, dass 20 Euro mehr überwiesen wurden? Wenn aber ein Zuschuss zur Brille vom Chef kommt, oder die Übernahme von Behandlungskosten beim Heilpraktiker, dann ist das etwas Besonderes und wird auch als solches von den Mitarbeitern wahrgenommen.“.

Weitere Informationen finden Interessierte auf der bKV-Seite der Versicherungskammer Maklermanagement Kranken.

© Titelbild: Jenko Ataman/stock.adobe.com, Grafik: statista

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Die gebürtige Allgäuerin ist mittlerweile nicht mehr nur in der Medien- und Kommunikationsbranche zu Hause, sondern fühlt sich auch in München wohl. In ihrer Freizeit findet man sie in der Natur in den Bergen oder beim Salsa auf dem Tanzparkett. Bei NewFinance dreht sich bei ihr dagegen alles um redaktionelle Inhalte im Onlinebereich.