Diabetes ist mehr als nur eine Erkrankung. Es ist eine Volkskrankheit, mit der deutschlandweit sieben Millionen Menschen leben. Zwei Millionen davon wissen nicht einmal, dass sie Diabetes haben. Um der Zuckerkrankheit mehr Aufmerksamkeit zu schenken und darüber aufzuklären, findet am 14. November 2020 der Weltdiabetestag statt. Doch was ist Diabetes überhaupt und welche Maßnahmen gibt es für ein Leben ohne Einschränkung durch Diabetes?
Täglich über 1.000 Neuerkrankungen
Zunächst die Fakten: Als Diabetes mellitus bezeichnet der Mediziner diverse Störungen des Kohlenhydrat-, Fett- und Eiweißstoffwechsels. Das Hauptmerkmal aller: Hyperglykämie, also Überzuckerung. Als Ursache liegt einer Diabeteserkrankung eine Störung der Insulinfreisetzung zu Grunde. Laut diabetesde.org leben in Deutschland über sieben Millionen Menschen mit Diabetes. Tagtäglich kommen etwa 1.500 Neuerkrankungen hinzu. Mehr als 90 Prozent aller Erkrankten leiden an Typ-2-Diabetes. Dieser Typ ist sehr komplex. Erkrankte leiden an einer Form des Diabetes, bei der die Wirkung des Insulins in den Körperzellen vermindert ist. Dadurch liegt eine Insulinresistenz vor. Auch äußerlich macht sich Typ-2 Diabetes häufig bemerkbar: Mehr als 80 Prozent der Betroffenen leiden unter Adipositas.
Die Typ-1-Erkrankung betrifft mehr als 30.000 Kinder und Jugendliche unter 19 Jahren. Es ist eine Autoimmun-Erkrankung, bei der der Körper Zellen zerstört, die für die Insulinproduktion verantwortlich sind. Durch den Insulinmangel können in Nahrungsmitteln enthaltene Brennstoffe nicht mehr in die Zellen gelangen. Betroffene müssen mehrmals täglich Insulin spritzen, um diesen Verlust auszugleichen. Wird die Dosis nicht regelmäßig angepasst, können schwere Folgen an Gefäßen oder Nerven folgen.
Diabetes hat neben Typ-1 und Typ-2 noch diverse Sonderformen. Eine hiervon ist die Schwangerschaftsdiabetes, auch Gestationsdiabetes genannt. Betroffen sind etwa vier bis fünf Prozent aller Schwangeren. Diagnostiziert wird die Erkrankung vorrangig bei über 30-Jährigen oder übergewichtigen Frauen. Nach der Geburt verschwindet das Diabetes zwar häufig wieder, das Risiko in Folge an Typ-2 Diabetes zu erkranken ist fortan allerdings erhöht.
Die Gefahr nicht unerkannt lassen
Schätzungen von Dedoc zufolge leben deutschlandweit mehr als zwei Millionen Menschen mit Diabetes, ohne es zu wissen. Die verheerende Folge einer zu späten Diagnose: Erkrankte können ohne Behandlung zwischen fünf bis zehn Jahre früher sterben, als nicht Erkrankte. Zudem erhöht Diabetes das Risiko eines Schlaganfalls um das Dreifache, verursacht jährlich rund 2.000 Erblindungen und 40.000 Amputationen. Das kostet das deutsche Gesundheitssystem mehr als 35 Milliarden Euro jährlich. Allein in Deutschland kommen täglich fast 1.000 Neuerkrankungen hinzu. Diese beinhalten auch die Dunkelziffer der unerkannten Patienten. Um zu wissen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung ist, stellt die Website Dedoc daher einen kostenlosen Onlinetest zur Verfügung. Hier lässt sich mit der Beantwortung zu Fragen über Ernährung, Bewegung sowie Veranlagung auswerten, wie wahrscheinlich eine Typ-2-Diabeteserkrankung ist.
Digital die Kontrolle behalten
Wer bereits die Diagnose Diabetes erhalten hat weiß, dass der Alltag mit Erkrankung oft herausfordernd sein kann. Um diesen besser zu managen, kooperiert die Versicherungskammer mit mySugr. Die App liefert wertvolle Informationen und vereint alle wichtigen Daten mobil an einem Ort. So können Nutzer die eigenen Werte bequem übertragen, indem sie diese per Bluetooth von dem Blutzuckermessgerät importieren. In der App können übersichtliche Reports in Form von PDF, Excel oder CSV Reports gespeichert werden. Um die Werte leichter positiv zu halten, bietet die App zudem spielerische Unterstützung zur Motivation. Das Highlight: Die App erkennt Muster. So können Erkrankte daraus lernen und sich im Umgang mit Diabetes verbessern. Der Service ist für alle Krankenvoll- und Zusatzversicherten der Bayerischen Beamtenkrankenkasse und Union Krankenversicherung im tariflichen Umfang versichert.
Der Weltdiabetestag
Nicht nur ein Datum des Bewusstseins, sondern ein Aktionstag ist der 14. November. Den Weltdiabetestag veranstaltet seit 2009 die gemeinnützige Organisation diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe. Zudem unterstützt das Bundesgesundheitsministerium den Tag als Schirmherr. Datumsgeber des Tages ist Frederick G. Banting. Er entdeckte 1921 das lebenswichtige Hormon Insulin. Sein Geburtstag war der 14. November 1891. Während üblicherweise ein „Weltdiabetes-Erlebnistag“ stattfindet, haben sich die Veranstalter auf Grund der Corona-Pandemie entschieden, das Programm in diesem Jahr digital zu präsentieren. Darunter wissenschaftliche Vorträge sowie die Eröffnungsrede durch den deutschen Gesundheitsminister Jens Spahn. Auch Privatpersonen haben die Möglichkeit, sich an dem Digitalevent aktiv zu beteiligen. Die Anmeldung erfolgt über den Veranstalter #docday°. Symbol des Weltdiabetestages, ähnlich wie die AIDS-Schleife, ist ein blauer Kreis.
Titelbild: © Gorodenkoff/stock.adobe.com
[…] mit Grundkrankheiten wie Herz-Kreislauferkrankungen, chronischen Krankheiten der Atmungsorgane oder Diabetes, aber auch medizinisches Personal und Menschen, die in Einrichtungen mit viel Publikumsverkehr […]