Die Zeit, in der Unternehmen sich die Bewerber aussuchen können, ist vorbei. Zumindest für klein- und mittelständische Firmen. Ohne HR-Abteilung oder großes Promotion-Budget für Stellenanzeigen wird die Suche schwierig. Bewerben sich dann doch geeignete Kandidaten, müssen nicht nur diese, sondern auch das Unternehmen überzeugen. Denn nur, weil ein Kandidat zum Bewerbungsgespräch erscheint, entscheidet er sich noch längst nicht für das eigene Unternehmen. Mit diesen fünf Tipps verbessern Sie Ihre Chance.
Lange Wartezeiten vermeiden
Nicht nur das Bewerbungsgespräch ist ein wichtiger Ort, um sich zu zeigen. Auch der Kontakt vor dem eigentlichen Gespräch repräsentiert die Firma. Die Formulierungen der Einladungs-E-Mails oder die ersten telefonischen Kontakte sind entscheidend für einen guten Eindruck. Muss der Bewerber mehrere Tage auf eine Antwort per E-Mail warten? Erreicht er telefonisch niemanden? Oder ruft erst keiner zurück?
Schlechte Kommunikation zwischen Bewerber und Unternehmer schaffen schlechte Stimmung. Müssen Kandidaten lange auf Kontakt warten, bekommen sie nur wenig Interesse signalisiert. Oder schlimmer noch: schlechte Organisation. Beides keine guten Eigenschaften eines künftigen Arbeitgebers. Achten Sie deshalb darauf, dass Sie sich Zeit für den Einstellungsprozess nehmen. Beantworten Sie Fragen geeigneter Kandidaten oder geben Sie ihnen einen Ansprechpartner im Unternehmen. Zudem sollten lange Wartezeiten für Antworten oder Rückrufe vermieden werden.
Pünktlichkeit ist eine Tugend
Der Arbeitsalltag wiegt manchmal schwer wie Blei. Ein Termin jagt den Nächsten. Und inmitten dieser Hektik ein Bewerbungsgespräch. Besonders bei klein- und mittelständischen Unternehmen werden die Vorstellungsgespräche nicht von Personalstellen geführt, sodass der Chef meist selbst ranmuss. Pünktlichkeit ist dabei Ausdruck der Höflichkeit. Und das nicht nur vonseiten des Bewerbers.
Dazu gehört auch, dass der Besprechungsraum pünktlich frei ist und nicht noch in letzter Minute aufgeräumt wird. Stellen Sie Wasser und Kaffee zur Verfügung und zeigen Sie so, dass Sie auf den Bewerber gewartet haben.
Die richtige Vorbereitung ist die halbe Miete
Ein Bewerbungsgespräch soll vor allem zu einem beitragen: Die Persönlichkeit näher kennenzulernen. Schließlich zählen nicht nur die Qualifikationen, auch die soziale Komponente muss passen. Deshalb ist ein standardisiertes Verfahren für ein Bewerbungsgespräch eher ungeeignet. Unternehmer, die ihr Gegenüber wirklich kennenlernen wollen, sollten deshalb den Lebenslauf und das Anschreiben aufmerksam durchlesen.
Zudem sollten sich auch Unternehmer vorbereiten und bereits im Vorfeld Fragen formulieren. Welche das sein könnten, hat das Magazin impulse zusammengefasst. Der Vorteil eines Fragenkatalogs: Es wird nichts vergessen. Doch Vorsicht, ein allzu strenger Ablauf kann aus einem lockeren Gespräch schnell eine Prüfungssituation machen. Deshalb ist hier besonders Spontanität und Einfühlvermögen gefragt. All das macht ein Bewerbungsgespräch professionell und – die wohl wichtigste Komponente – persönlich.
Gestik, Mimik und Körpersprache
Nicht nur der Inhalt des Bewerbungsgesprächs ist für einen guten Eindruck relevant. Auch Gestik, Mimik und Körpersprache entscheiden unterbewusst über ein gutes Auftreten. Unternehmer sollten deshalb selbstbewusst und dennoch locker rüberkommen. Eine schwierige Kombination. Doch mit einer geraden Körperhaltung und unterstützender Gestikulation der Hände vor dem Körper klappt auch das. 10 Tipps zur richtigen Körpersprache haben wir hier für Sie zusammengefasst.
Wichtig: Der Bewerber ist – wie der Unternehmer – oftmals sehr nervös. Um die Situation zu lockern, ist auch die Sitzordnung wichtig. Werden Gespräche mit mehreren Mitarbeitern oder Geschäftspartnern geführt, sollten diese nicht alle gegenüber dem Bewerber sitzen. So entsteht leicht der Eindruck eines „wir gegen dich“. Lockern Sie die Sitzordnung und setzen Sie mehrere Personen auch an die kurzen Tischseiten.
Kleidung im Bewerbungsgespräch
Das Sprichwort hat auch heute nicht an Aktualität verloren. Und dennoch gehören Anzug, Krawatte oder Kostüm bereits in vielen Branchen der Vergangenheit an. Unternehmer sollten sich daher so präsentieren, wie sie auch im Alltag in der eigenen Firma gekleidet sind. Sind also Anzug und Kostüm Pflicht, können Unternehmer dies an der eigenen Kleidung symbolisieren. Ist das Unternehmen eher lockerer, signalisiert auch das die Kleidung des Gesprächsführers.
Helle Farben tragen zudem zu einer freundlichen Atmosphäre bei und lassen Unternehmer locker wirken. Farbpsychologisch wirken Türkis und Orange als freundlich – selbst, wenn diese nur in Accessoires vorkommen. Hellblau gilt als besonders sportlich. Dunkle Farben wie marineblau oder schwarz sind eher elegant.
Vor dem Bewerbungsgespräch wartet zunächst die Stellenausschreibung. Welchen rechtlichen Anforderungen eine solche genügen muss, haben wir hier für Sie zusammengefasst. Und wie Unternehmer danach an gute Kandidaten kommen, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Titelbild: © Flamingo Images / adobe.stock.com
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