Tipps für eine perfekte Stellenanzeige: „So persönlich wie möglich“

„Attraktive Vergütung, spannende Aufgaben und flache Hierarchien“: Diese Floskeln verwenden viele Arbeitgeber, die auf der Suche nach neuen Mitarbeitern sind. Wir geben Tipps, wie Unternehmen mit ihrer Stellenanzeige herausstechen und qualifizierte Bewerber von sich überzeugen können.

Keine Scheu: Potentielle Bewerber aktiv ansprechen

Die Versicherungsbranche leidet an einem Nachwuchsproblem. Wie das Magazin Versicherungswirtschaft Heute berichtet, sinkt in der Branche die Zahl der Auszubildenden seit Jahren, der Altersdurchschnitt der Vermittler steigt. Doch wie kann man neue Talente von sich überzeugen? 

Einer der wichtigsten Bausteine, um mehr qualifizierte Bewerber anzulocken, ist eine gute Stellenanzeige – sie ist in den meisten Fällen der erste Kontaktpunkt für potentielle Mitarbeiter mit dem Unternehmen und entscheidet darüber, ob sie sich bewerben wollen oder nicht. 

Wir geben eine Übersicht darüber, was bei Stellenanzeigen zu beachten ist:

  • Auf Floskeln verzichten: Wendungen wie „attraktive Vergütung“ und „flache Hierarchien“ sind abgenutzt und liefern den Bewerbern auch nicht wirklich Informationen über die neue Stelle. Sinnvoller ist dann, auf Formulierungen mit mehr Aussagekraft zu setzen. Statt „spannenden Aufgaben“ lieber beschreiben, welche Tätigkeiten genau den Bewerber erwarten.
  • An der Headline und dem Einstieg feilen: Die Stellenanzeige sollte herausstechen und dem Leser sofort vermitteln, wer gesucht wird. Der Arbeitgeber ist auf der Suche nach einem Fachspezialisten – aber für welchen Bereich? Welche Ausbildung erwartet man? Außerdem ist es wichtig, sich erst einmal vorzustellen. Was macht die Unternehmenskultur aus und was ist das Unternehmensziel?
  • Aktiv formulieren: Potentielle Bewerber am besten direkt ansprechen und auf das Unternehmen neugierig machen. Statt „Betreuung verschiedener Fachbereiche“ besser formulieren: „Sie betreuen die Fachbereiche XY mit dem Ziel Z“.
  • Liebe zum Detail zeigen: Ein Bewerber will natürlich wissen, wie sein Arbeitsalltag aussehen wird und welche Aufgaben und Herausforderungen es gibt. Die Aufgabengebiete, die Erwartungen des Unternehmens und die Angebote sollten ganz genau beschrieben werden. 
  • Ein Bewerberprofil erstellen: Was muss die Person ausmachen, die für das Unternehmen arbeiten wird? Neben der fachlichen Eignung sollte es auch darum gehen, welche Soft Skills eine Person mitbringen soll, damit sie gut zur Stelle und ins Unternehmen passt. 
  • Regeln beachten: Gemäß einer EU-Richtlinie müssen die Berufsbezeichnungen in Stellenausschreibungen unbedingt geschlechtsneutral formuliert werden (zum Beispiel mit dem Zusatz m/w/d).
  • Lesen Frauen Stellenanzeigen anders? Der Spiegel schreibt, dass sich bis zu 33 Prozent mehr Frauen auf eine Stelle bewarben, nachdem der Wortstil in der Stellenanzeige angepasst wurde – beispielsweise hat man Adjektive weicher formuliert und statt „leistungsfähig“ „engagiert“ verwendet. Laut dem Magazin liege das daran, dass Frauen zu Downgrading neigen würden. Das bedeutet, sie interpretieren jede Anforderung im Stellengesuch als unerlässlich.

Sehen und gesehen werden: Wohin mit der Stellenanzeige?

Es gibt zahlreiche Online-Stellenportale wie Stepstone oder Indeed, die von vielen Jobsuchenden aufgesucht werden. Auch ein Inserat in der lokalen Tageszeitung könnte sich je nach gesuchter Position lohnen. 

Darüber hinaus gibt es auch das auf die Branche spezialisierte Portal VersicherungsKarrieren.de, das ausschließlich ausführliche storybasierte Stellenausschreibungen veröffentlicht, um mehr Bewerber von der Stelle zu überzeugen. Berater und Gründer Hans Steup erklärt dazu: „Eine Stellenausschreibung sollte so persönlich und ausführlich wie möglich sein. Dafür braucht es unbedingt einen direkten Ansprechpartner. Der Arbeitgeber sollte es dem Bewerber so einfach wie möglich machen, Kontakt aufzunehmen.“

Auch Social Media-Kanäle spielen beim Recruiting laut Steup eine große Rolle – denn die beste Stellenanzeige helfe nichts, wenn sie niemand sehen würde: „In der Versicherungsbranche suchen zehn Prozent aktiv nach einer Stelle. Wer eine Stellenausschreibung veröffentlicht und diese nicht unter anderem auf Facebook postet, der kann auch gleich ein Schild im Wald aufstellen.“

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