Drei Messenger-Alternativen für rechtskonforme Videoberatung!

Videoberatung
Videoberatung

Multikanal Beratung wird zunehmend wichtiger für den Versicherungsvertrieb. So plant laut dem Sopra Steria “Branchenkompass Insurance 2017” jedes dritte Versicherungsunternehmen, diese Möglichkeit einzuführen. Unabhängige Vermittler, die nachziehen möchten, sollten die folgenden Stolpersteine und rechtliche Hürden, unbedingt beachten.

Die Mischung macht’s

Es verwundert nicht, dass Online- und Videoberatung sich bereits heute großer Beliebtheit erfreuen. Vermittler können ihre Kunden persönlich sehen, müssen aber nicht mehr physisch vor Ort sein. Auch der Kunde muss sich nicht mehr auf dem Weg zu seinem Berater machen. Das spart Zeit. Und da, je nach Tool oder Software, die Unterhaltung aufgezeichnet werden kann, sind die Gesprächsdetails immer wieder abrufbar. So bekommen Kunden einen umfangreichen, praktischen Service.

Angebot & Nachfrage

Und die Nachfrage ist da. Ein Drittel aller befragten Kunden wünscht sich eine Videoberatung zu Versicherungsthemen. Dies geht aus einer Studie im Rahmen der Bachelorarbeit von Dominik Vollrath und Julius Kretz hervor. Beide Studenten haben die Rolle der Videoberatung in der Versicherungsvermittlung analysierten.

So sieht die Mehrheit der befragten Vermittler (78 Prozent) großes Potenzial in der Videoberatung, vor allem bei Sachversicherungen (Haftpflicht, Hausrat oder Kfz-Versicherungen).

Videoberatung: Safety First

Auch mit der Frage des Datenschutzes haben sich die beiden dualen Studenten der DHBW Heidenheim auseinandergesetzt. Zwar könnten Berater auf altbewährtes und gewohntes zurückgreifen wie Skype, WhatsApp oder den Facebook Messenger. Doch davon raten Vollrath und Kretz ab. Weil die genannten Dienste Daten auch ohne Zustimmung des Nutzers abgreifen und die Weitergabe der Daten nicht kontrollierbar ist. Spätestens seit der DSGVO ist jedem klar, mit welchen Risiken das verbunden ist.

Hier bieten deutsche Softwareanbieter wie purpleview, snapview oder novomind im Gegensatz zu ihren amerikanischen Kollegen rechtskonforme Alternativen. Denn viele Produkte kommen bereits mit hohen Sicherheitsstandards wie der SSL-Verschlüsselung. Wer seinen Kunden zusätzliche Informationssicherheit bieten möchte, sollte auf eine Online-Kommunikation über „Peer-to-Peer“ setzten. Also einer direkten Kommunikation zwischen dem PC des Vermittlers und des Kunden – ohne zwischengeschalteten Server.

Sichere Alternativen

Neben Softwarelösungen, gibt es rechtlich sichere Messenger-Alternativen, die sich für eine Videoberatung eignen:

Threema
Der kostenpflichtige Schweizer Messenger-Dienst bietet einen entscheidenden Vorteil. Die App ist nicht an eine Handynummer gekoppelt. Stattdessen erstellt Threema einen zufällig generierten Code (Threema-ID). Die Benutzung erfolgt also, ohne dass die App Zugriff auf das Adressbuch erhält.
Hoccer
Der kostenlose deutsche Messenger-Dienst macht Datenschutz gleich zum USP. So werden sämtliche Informationen verschlüsselt, an deutsche Server übermittelt und anschließend unmittelbar gelöscht. Der Nutzer muss weder Telefonnummer angeben, noch bekommt der Dienst Zugriff auf sein Adressbuch. Einziges Manko: Jeder Kontakt muss über die hauseigene Hoccer-ID zum Messenger hinzugefügt werden. Nichtsdestotrotz kürte die Stiftung Warentest den Messenger-Dienst 2015 zum Testsieger.
SIMSme
Ist der Instant Messenger der Deutschen Post AG. Die Kommunikation findet über die End-to-End Verschlüsselung statt und da die Server in Deutschland stehen, unterliegen sie den Gesetzen der Bundesrepublik. Und sind somit DSGVO-konform. Der Nutzer kann sensible Daten mit einer „Selbstlöschfunktion“ versehen. Anrufe sind allerdings noch nicht möglich. SIMSme gibt es in der kostenlosen oder der Business-Variante. Auch im Angebot: Eine Unternehmerversion, die ebenfalls auf Desktop-Geräten läuft. Sie wird unter anderem von den Volkswagen Financial Services und vom Bayerischen Landkreistag genutzt.

Titelbild: ©Jacob Lund / Fotolia.com

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