Die Überlebenswichtigen: Superhelden ohne Cape

The Vitals: Superhelden ohne Cape
Tired doctor sitting after surgery in the hospital corridor. Great burden on doctors and medicine. Rest after work. Epidemic, lack of medical personnel, medical wards

„Echte Helden tragen keine Capes, sondern Kittel“. Um die während der Corona-Krise stark überlasteten Krankenschwestern und das medizinische Fachpersonal zu ehren, bringt der Marvel-Konzern eine neue Comicserie heraus. Darin erzählen Krankenschwestern echte Geschichten aus der Corona-Zeit.

Pflegepersonal unter Stress

Weltweit traf die Corona-Krise das medizinische Fachpersonal am härtesten. Jede Anstrengung vonseiten der Politik aus war darauf ausgerichtet, sie zu entlasten. Also die „Kurve flach zu halten“, die Krankenhäuser nicht mit Patienten zu überschwemmen, den Inzidenzwert so gering zu halten wie möglich. Und doch trieb – oder eher: treibt – die Krise Krankenschwestern und Pflegekräfte noch heute, ein Jahr nach dem Ausbruch, an den Rand ihres Könnens. Einige Länder, darunter Deutschland, haben für diese Berufsgruppen spezielle Prämien entwickelt. Der sogenannte Pflegebonus vom vergangenen Sommer sah zum Beispiel eine Summe von 100 Millionen Euro vor, die an durch die Versorgung von Corona-Patienten besonders belastete Pflegekräfte ausgezahlt werden sollte. „Viele Beschäftigte in vielen Kliniken in Deutschland haben maßgeblich dazu beigetragen, Corona-Patienten unter schwierigen Bedingungen bestmöglich zu behandeln“, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn dazu. „Das war ein besonderer Stress.“

The Vitals: Geschichten aus dem Krankenhaus

Der US-amerikanische Comic-Titan Marvel dagegen hat sich mit der Werbeagentur Donor und dem Allegheny Health Network (AHN) zusammengeschlossen. Dabei handelt es sich um ein Netzwerk aus verschiedenen medizinischen Einrichtungen im Westen des US-Bundestaats Pennsylvania. Gemeinsam entwickelten und veröffentlichten die Partner im vergangenen Herbst den Comic „The Vitals – True Nurse Stories“. Übersetzt bedeutet das soviel wie „Die Überlebenswichtigen – wahre Geschichten der Krankenschwestern“.

Vitals wird jedoch auch als die Abkürzung von Vital Signs gebraucht, also Puls, Körpertemperatur und andere Daten. Jeder Charakter und jede Story stammt aus den Erfahrungen echter Krankenschwestern und Pfleger der AHN-Einrichtungen. Sie gelten daher auch als Symbol für Dutzende, wenn nicht Hunderte echter Pflegekräfte, die während der Krise Ähnliches erlebt haben. „Throughout the COVID-19 pandemic, we have been in awe of the courage and resourcefulness of our nurses, who put their own health at risk to care for these vulnerable patients“, sagte Claire Zangerle, Chief Nurse Executive bei AHN, in einer Pressemeldung dazu. “We hope that in seeing themselves as real Marvel Comics Super Heroes, they can take a moment to look back in pride on their exceptional work and compassion during an exceptionally difficult time for our communities.”

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Die Kinder der Vitals

Zu der Kampagne gehört außerdem ein Video, in dem die Kinder der AHN-Pflegekräfte zu Wort kommen und ihre Eltern sowie deren Job beschreiben. Bereits im jungen Alter ist ihnen klar, wie wichtig die Arbeit der Eltern ist – doch gleichzeitig sorgen sie sich. Was, wenn sich Mutter oder Vater selbst anstecken bei ihren Anstrengungen, anderen zu helfen? „We’ve been continually inspired by the heroism and selflessness of the nurses we’ve met. Through this collaboration with Marvel, we’ve found a powerful and accurate way to bring to life the stories of these real-life heroes“, erklärt Donor-CEO David DeMuth.

Vitals soll in verschiedenen AHN-Krankenhäusern sowie auf Rekrutierungs-Events verteilt werden. Unter diesem Link gibt es die digitale Ausgabe.

The Night Nurse

Marvel hatte bereits früher das Augenmerk auf Krankenschwestern gelegt. Mit der in den 1970er-Jahren erschienenen „Night Nurse“-Geschichten sollten Comics für Mädchen interessanter werden. Damals ging es jedoch nicht um Nacherzählungen realer Storys. Sondern um fiktive Abenteuer rund um die Krankenschwestern Linda Carter, Georgia Jenkins und Christine Palmer. Letztere wird 2022 auf der großen Leinwand erscheinen, verkörpert von der Schauspielerin Rachel McAdams.

Titelbild: © Georgiy /stock.adobe.com, Video: © Allegheny Health Network

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Hat Kunstgeschichte und Literatur studiert. Schreibt gerne. So gerne, dass er sich sowohl in der NewFinance-Redaktion als auch in der Freizeit damit beschäftigt. Und sollte er mal nicht schreiben, interessiert er sich für E-Sport, Wirtschaft und dafür, wer gerade an der Börse abrutscht.

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