Was ist der Unterschied zwischen Taktik und Strategie? Taktiken sind die eingesetzten Mittel, um ein strategisches Ziel zu erreichen. So wäre ein Haus ein strategisches Ziel, der Ziegelstein, Beton und Mörtel die taktischen Mittel. Auch im Internet ist es nicht anders. Dabei sind Social-Media Ziele ganz vielfältig. Laut Vivian Pein, der Autorin des Buches „Der Social Media Manager”, sind die Ziele deutscher Unternehmen oder Vermittler unter anderem die Steigerung der Bekanntheit, Neukundenakquise, Beziehungsaufbau zu Kunden sowie Marktforschung und -beobachtung. Dafür gilt es die Zielgruppe erreichen. Aber welche konkreten Mittel helfen?
Die passenden Ziele
Während große Unternehmen oder bereits bekannte Persönlichkeiten keine weitere Steigerung ihrer Bekanntheit brauchen, ist das für Start-ups oder Freiberufler das prioritäre Ziel. Diese könnt Ihr nach dem SMART-Prinzip festlegen:
•S (specific-spezifisch): Das Ziel muss unmissverständlich, konkret und mit Prozent- oder Anzahlangaben definiert sein.
•M (measureable-messbar): Das Ziel muss in messbaren Parametern definiert werden.
•A (achievable-erreichbar): Das Ziel muss realistisch mit gegebenen Mittel & Ressourcen erreicht werden.
•R (relevant-relevant): Das Ziel muss für die gewählte Strategie bedeutsam/zielführend sein.
•T (timely-terminiert): Das Ziel mit einem konkreten Datum festlegen.
Beispiel:
Strategie (Meta-Ziele) | SMART-Ziele | Messwerte |
---|---|---|
Steigerung des Images | Senkung der negativen Nennungen auf Facebook um 10 Prozent bis 24. Dezember | Vergleich von positiven & negativen Nennungen |
Gewinnung neuer Mitarbeiter | Start einer Recruiting-Seite auf Facebook; bis zum 24. Dezember 5 Prozent neue/mehr Bewerber erreichen | Anzahl der Bewerber, die über Social Media auf das Unternehmen aufmerksam wurden |
Markenbekanntheit steigern | Steigerung der Reichweite auf Plattform X um Y Prozent bis zum 24. Dezember | Steigerung der Anzahl der Fans/Follower/Abonnenten |
Die passende Zielgruppe
Dabei kann das Sinus-Milieu der SINUS Markt‐ und Sozialforschung GmbH helfen. Diese unterteilt Zielgruppen aufgrund ihrer Lebensauffassung und Lebensweise. Oder man greift bei der Definition auf das Prinzip der Segmentierung zurück.
Im Online-Marketing als “Personas” bekannt, also Nutzermodelle, die Personen einer Zielgruppe in ihren Merkmalen charakterisieren. Dabei wird ein Wunschkunde nach folgenden Kriterien unterteilt:
- geografischen (Region, Ortsgröße, Bevölkerungsdichte, Stadt, Land)
- demografischen (Alter, Geschlecht, Familienstand, Einkommen, Berufsgruppen, Ausbildung, Herkunft)
- psychografischen (Lebensstil, Persönlichkeit, Vorlieben, Motivation)
- verhaltensbezogenen (Anlass, Nutzennachfrage, Kundenstatus, Verwendungsrate, Markentreue)
Zielgruppe erreichen: Fünf Tipps
Die Ziele sind festgelegt. Die Zielgruppe ist bekannt. Jetzt die nächste Mission: Diese Zielgruppe auch erreichen. Aber wie? Stichwort: Reichweite. Diese fünf Tipps helfen dabei:
1.) Ein Account mit Profil
Ein Social-Media Account ist eine virtuelle Visitenkarte. Ein Logo als Profilbild mag noch durchgehen, ein Platzhalter als Titelbild und spärlich angegebene Kontaktdaten überzeugen jedoch niemanden. Ein konkretes Gesicht, ein Name, Meinungen und Persönlichkeit kommen dagegen gut an. Ein Kanal in allen sozialen Medien lebt von einem Profil. Wenn Ihr dieses zeigt, werdet Ihr mit Likes, Shares oder Kommentaren belohnt. Was wiederum Eure organische Reichweite steigert.
2.) Interaktion steigert die Bekanntheit
Je mehr Freunde, desto größer die Bekanntheit. Und umso mehr Reichweite. Im Netz ist dies nicht anders. Dazu reicht es nicht, lediglich eigene Beiträge zu liken. Teilt, liked und kommentiert vor allem fremde Beiträge, Videos und Fotos. Reagiert auf Kommentare zu eigenen Einträgen. Egal ob positiv oder negativ. Tretet offenen und geschlossenen Gruppen mit der gleichen Thematik bei. Stetige und offene Kommunikation wird belohnt.
3.) Share-Buttons einpflegen
Das Ziel heißt: Macht es Euren Kunden so einfach wie möglich Eure verschiedenen Inhalte, verteilt auf Webseite, Facebook, YouTube und Co., zu finden. Sogenannte “Share-Buttons” helfen dabei. Sie sind leicht zu integrieren und verlinken die eigenen Website mit den Accounts auf den sozialen Plattformen. Egal wie der Weg des Kunden aussieht, er wird immer zu Euren Produkten und Dienstleistungen finden.
4.) Aktuell und unterhaltend
Je aktueller und themenrelevanter Eure Beiträge sind, desto mehr Aufmerksamkeit und Reichweite erreichen sie. Denn solche Postings werden dementsprechend häufiger geteilt, geliked und kommentiert.
5.) Interne Analytics-Daten beachten
Daten auswerten, analysieren und Beiträge dadurch optimieren ist Dreh- und Angelpunkt einer guter Social Media Strategie. Sogenannte Facebook Insights helfen, indem sie in einfachen Grafiken aufzeigen, wann welche Postings die größte Reichweite erzielten oder zu welchen Zeiten die meisten Nutzer online sind. Auch andere Plattformen bieten solche Auswertungen an.
Zwei helfende Hinweise:
Videos werden statistisch gesehen öfter geliked, geteilt und kommentiert. Auf den nächsten Plätzen: Fotos und geteilte Fremdbeiträge. Weniger gut kommen simple Verlinkungen an. Dabei reicht ein simples “How-to” oder eine Produktvorstellung im Videoformat bereits aus, um die Reichweite und Kundenanzahl deutlich anzukurbeln.
Viele Nutzer verwenden soziale Plattformen für den privaten Zweck. Deswegen lautet die Regel für erfolgreiche Inhalte: 80/20. Dabei sollen 80 Prozent der Beiträge nichts verkaufen und nur dazu dienen Eure Fans zu unterhalten und an Eure Dienstleistung zu binden. Wenn diese 80 Prozent der Posts gut bei den Fans ankommen und der Algorithmus von Facebook dies erkennt, gehen auch Beiträge durch, die potentielle Kunden zum Kauf oder einer anderen Aktion bewegen sollen.
Bild: © tom_nulens
Was soll einem als Leser so eine Tabelle sagen?????
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