Die Deutschen verbringen etwa 7,5 Stunden pro Tag im Sitzen (Die Welt 12/2015). Wer beruflich viel sitzen muss, sollte bestimmte Abläufe mit Bewegung verknüpfen, um seine Muskulatur nicht langfristig durch einseitige Belastung zu schädigen. Kleine Änderungen sind dabei bereits wirksamer als anstrengende Sporteinheiten am Abend.
Bewegung macht selbstbewusst!
Bewegung, egal welcher Art, kurbelt nicht nur den Stoffwechsel an, sie macht auch selbstbewusst. Regelmäßige Sporteinheiten setzen im Zwischenhirn Serotonin und Endorphin frei. Diese sorgen für die Entstehung der sogenannten Glücksgefühle, ein Hormoncocktail, der die Haut durchblutet und das Gesicht strahlen lässt. Stimmungsaufhellend wirken ebenso Sonnenlicht und das Gefühl an der frischen Luft zu sein.
Menschen, die sich regelmäßig bewegen, haben ein weit aus besseres Körpergefühl. Ihre Haltung lässt sie im Umgang mit anderen Menschen selbstbewusster erscheinen. Zwar nur unterbewusst wahrgenommen, ist die Körpersprache ein entscheidender Faktor beim Aufbau zwischenmenschlicher Beziehungen.
Ausgleich durch Sport nach der Arbeit?
Mitarbeiter, die über den Tag meist in einer sitzenden und einseitigen Position verharren, sind auch dann gefährdet an einer Folgekrankheit zu leiden, wenn sie durch regelmäßige Sporteinheiten am Abend ihre Muskulatur beanspruchen. Schlimmer noch: Oftmals werden Muskeln nach der Arbeit sogar überbelastet. Zu diesem Ergebnis kam ein Forscherteam des Karolinska-Instituts in Stockholm. Der Bewegungsmangel am Arbeitsplatz lässt sich so nicht ausgleichen. Wichtiger sind kurze Auflockerungen der Muskeln zwischen den Arbeitszeiten.
Einfache Bewegungen reichen, um sich fit zu halten
Es müssen keine kraftraubenden Trainingseinheiten sein. Es reicht vollkommen aus, einige Gewohnheiten des Alltags abzulegen. Das beginnt bereits auf der Fahrt zur Arbeit. Bei schönem Wetter bietet sich das Fahrrad an. Wem das zu sportlich sein sollte, der nimmt einfach Bus oder Bahn und bleibt die Fahrt über einige Minuten lang stehen. Selbstverständlich sollten auch Treppen Fahrstühlen vorgezogen werden.
Bei Verspannungen helfen kurze Auflockerungsübungen für zwischendurch. Oft reicht es schon aus, die Beine unter dem Schreibtisch kurz anzuheben, anzuspannen und wieder loszulassen.
Generell sollte Bewegung als Teil des Arbeitsalltages integriert werden. Meetings im Stehen, der kleine Verdauungsspaziergang in der Mittagspause oder das einfache Auf-und-Abgehen bei der Ideenfindung. All diese kleinen Unterbrechungen regen die Durchblutung und die Kreativität an.

Unser Tipp: Die Grafik zeigt, wie sehr das Sitzen unseren Alltag bestimmt. Mit welchen Übungen Ihr mehr Schwung in den Büroalltag bekommt, erfahrt Ihr im Gesundheitsmagazin der UKV – Union Krankenversicherung.
Titelbild: ©Igor Mojzes