Durchschnittlich 55 Jahre ist er alt, der deutsche Versicherungsmakler. Und lediglich zwölf Jahre Tätigkeit stehen ihm noch bevor. Doch die aktuelle Umfrage „Bestands- und Unternehmensverkauf“, die im Juni unter 229 Versicherungsmaklern von der Schutzvereinigung deutscher Vermittler von Versicherungen und anderen Finanzdienstleistungen (SDV) durchgeführt wurde, zeigt, dass ein Großteil der Makler noch nicht über ihre Nachfolge nachgedacht hat. 82 Prozent der Makler haben noch nicht begonnen, eine Bestandsübertragung zu planen. So holte bisher nur die Hälfte der Befragten bei lediglich 20 Prozent der Kunden eine Genehmigung für die Weitergabe der Daten ein. Dies führe laut SDV bei 70 Prozent der Firmen zu unüberwindlichen datenschutzrechtlichen Problemen.
Wie aber stellen sich die Makler ihre Nachfolge vor? 43 Prozent der Befragten ziehen eine interne Nachfolgeregelung vor, wohingegen nur 32 Prozent einen Bestandsverkauf an einen anderen Makler erwägen. 17 Prozent wollen ihren Bestand an einen spezialisierten Dienstleister verkaufen, und acht Prozent planen, ihr Geschäft „einfach auslaufen“ zu lassen. SDV-Vorstand Christian Henseler prognostiziert durch die Umfrage auch, dass die Verkaufserlöse für Versicherungsbestände angesichts der Vielzahl an Maklern, die ihre Tätigkeit in den kommenden Jahren aufgeben werden, deutlich zurückgehen dürften: „Es wird unweigerlich zu einem Überangebot kommen, dass die Preise erheblich unter Druck setzen wird.“
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