Die Scheu vor dem Thema ist bei vielen Männern groß. Dennoch ist es wichtig, sich mit Erkrankungen auseinanderzusetzen, die ihnen gefährlich werden können. Anlässlich des Weltmännertags am 3. November werfen wir einen Blick auf die häufigsten Krankheiten des männlichen Geschlechts und zeigen, wie regelmäßige Vorsorge das Risiko senken kann.
Männerkrankheit #1 Prostatakrebs
Als eine der bekanntesten Krankheiten, die nur das männliche Geschlecht betreffen können, gilt Prostatakrebs. Jährlich erkranken laut Robert Koch Institut (RKI) rund 62.230 Männer an einem Prostatakarzinom – damit kommt diese Krebsart am häufigsten vor, direkt gefolgt von Lungen- und Darmkrebs. Laut Netdoktor besteht die Gefahr darin, dass der bösartige Tumor zu Beginn keine Symptome verursacht und deshalb meist erst später entdeckt wird. Daher sollten Männer regelmäßig zur Früherkennungsuntersuchung gehen. Durch Tast- und Blutuntersuchungen sowie Ultraschall und Kernspintomografie kann der Arzt die Krebsart (frühzeitig) erkennen. Die Vorsorge ist umso wichtiger: Die Heilungschancen bei Prostatakrebs sind besser, je früher der Arzt die Diagnose stellt.
Worum handelt es sich genau? Prostatakrebs ist eine bösartige Wucherung in der Vorsteherdrüse (Prostata), die sich im späteren Stadium durch unspezifische Beschwerden wie Schmerzen beim Urinieren und/oder Ejakulieren, Blut im Urin und/oder in der Samenflüssigkeit äußert. Als Risikofaktor gelten vor allem das Alter oder auch genetische Faktoren. Als Behandlung können eine Operation, Chemotherapie und/oder Hormontherapie folgen.
Männerkrankheit #2 Schlaganfall
Ein Schlaganfall kann Frauen wie Männer in gleichem Maße betreffen. Unabhängig vom Geschlecht ist in erster Linie der Lebenswandel ausschlaggebend. Als Risikofaktoren gelten laut Ärztezeitung Rauchen, Alkohol, Fettstoffwechselstörung, Diabetes, Hypertonie und Bewegungsmangel. Aufgrund ihres im Vergleich zu Frauen ungesünderen Lebensstils haben Männer allerdings ein erhöhtes Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden. Im Alter gleicht sich das wieder aus. Denn: Manche Risikofaktoren, wie genetische Veranlagungen etwa, lassen sich nicht beeinflussen. Je älter der Mensch wird, desto höher ist auch sein Risiko, irgendwann einen Schlaganfall zu erleiden. Und da Frauen eine höhere Lebenserwartung haben, sind sie im fortschreitenden Alter ebenso betroffen.
Worum handelt es sich genau? Bei einem Schlaganfall erleidet der Betroffene eine plötzliche Durchblutungsstörung im Gehirn. Ursächlich ist dort eine Minderdurchblutung, meist durch ein Blutgerinnsel oder seltener durch eine Hirnblutung ausgelöst. Als Symptome gelten akute Muskelschwäche, Lähmungs- und Taubheitsgefühle in einer Körperhälfte, plötzliche Seh- und Sprachstörungen, akute und sehr starke Kopfschmerzen oder akuter Schwindel. Bei ersten Symptomen sollte sofort der Arzt gerufen werden. Und Männer mit Bluthochdruck sollten regelmäßig die Blutdruckwerte überprüfen.
Männerkrankheit #3 Herzinfarkt
Männer sind weit häufiger betroffen, einen Herzinfarkt zu erleiden, Frauen sterben allerdings insgesamt häufiger daran. Wie Statista aufzeigt, steigt für Männer ab dem 45. Lebensjahr das Risiko eines Herzinfarktes stark an: In der Altersgruppe von 55 bis 60 Jahren starben 2016 1820 Männer an den Folgen, während bei Frauen im gleichen Alter die Zahl bei 440 lag. Am häufigsten tritt ein Herzinfarkt im Alter zwischen 75 bis 87 Jahren auf. Ab dem 85. Lebensjahr kehrt sich, wie schon bei den Risiken eines Schlaganfalls, das Männer-Frauen-Verhältnis um.
Worum handelt es sich genau? Ein Herzinfarkt entsteht laut Netdoktor, wenn sich ein Blutgefäß des Herzmuskels verschließt. Der Muskel ist infolgedessen von der Sauerstoffzufuhr abgeschnitten und kann seine Arbeit nicht mehr verrichten. Als Symptome gelten – besonders für Männer – starke Schmerzen im linken Brustbereich, und zwar im vorderen linken Brustbereich oder hinter dem Brustbein, Atemnot, Beklemmungs- und Angstgefühl. Bei Frauen zeigen sich Symptome hingegen eher durch Schwindel und Erbrechen. Als Risiko gelten Bluthochdruck, hohe Cholesterinwerte, Übergewicht, wenig Bewegung, Diabetes und Rauchen.
Krankheitsrisiko für Männer und Frauen: Darmkrebs
Krebs ist nach wie vor eines der größten Risiken, das beide Geschlechter treffen kann. Laut Statistischem Bundesamt waren Krebserkrankungen vor zwei Jahren für ein Viertel aller Todesfälle in Deutschland verantwortlich. Demnach starben 2019 rund 231.000 Menschen an den Folgen: 125.000 Männer und 106.000 Frauen – mit steigender Tendenz: Die Zahl der Krebstoten hat seit 1999 um rund zehn Prozent zugenommen. Bei den 45- bis 65-Jährigen zählt Krebs noch vor den Herz-Kreislauf-Erkrankungen sogar zur häufigsten Todesursache. Im Schnitt sind Patienten bei der Diagnose 71 Jahre (Männer) und 75 Jahre (Frauen) alt.
Anders als bei Prostata- oder Brustkrebs ist bei Darmkrebs das Risiko, daran zu erkranken für beide Geschlechter ähnlich hoch. Frauen erkranken sogar etwas häufiger (zweithäufigste Krebsart) als Männer (dritthäufig) an einem bösartigen Tumor im Dickdarm oder Mastdarm.
Worum handelt es sich genau? Die bösartigen Wucherungen im Darm entstehen meist aus gutartigen Darmpolypen. Wie schon bei Prostatakrebs entwickeln sich die Symptome schleichend und meist lange Zeit ohne Beschwerden. Laut Netdoktor sind typische Anzeichen veränderte Stuhlgewohnheiten, Blut im Stuhl, ungewollter Gewichtsverlust, Blutarmut, eventuell Bauchschmerzen, leichtes Fieber, Müdigkeit und Leistungsschwäche.
Die Ursachen können in falscher Ernährung, chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen und genetischen Faktoren liegen. Als eine probate Methode in der Vorsorge gilt eine Darmspiegelung (Koloskopie). Gastroenterologen untersuchen den Darm mit einem schlauchförmigen Instrument, dem Endoskop. Dieses ist mit einer kleinen Kamera und einer Lichtquelle ausgestattet und wird in den Darm eingeführt. Der Arzt untersucht auf diese Weise das Darminnere über einen Monitor.
Krankheitsrisiko für beide Geschlechter: Lungenkrebs
Ebenso verbreitet ist das Bronchialkarzinom, Lungenkrebs. Nach Angaben des RKI erkranken Männer häufiger als Frauen daran. Nach Prostatakrebs handelt es sich um die zweithäufigste Krebserkrankung, Frauen erkranken nur noch häufiger an Brust- und Darmkrebs. Wer an Lungenkrebs erkrankt, hat diesen meist selbst verursacht. Rauchen gilt als größter Risikofaktor, daneben können Asbest, Arsenverbindungen, Radon und eine hohe Schadstoffbelastung der Luft und eine vitaminarme Ernährung die Erkrankung auslösen. Die Symptome äußern sich unspezifisch durch hartnäckigen Husten, Brustschmerzen, Abgeschlagenheit und in akuterer Form durch leichtes Fieber, starken Gewichtsverlust und blutigen Auswurf.
Worum handelt es sich genau? Laut Netdoktor ist das Nicht-kleinzellige Bronchialkarzinom (mit Untergruppen) am häufigsten. Seltener, aber zugleich aggressiver, ist das Kleinzellige Bronchialkarzinom. Ärzte behandeln Patienten mit Lungenkrebs meist durch eine Operation, Strahlentherapie, Chemotherapie oder eventuell andere Methoden. Da diese Krebsart erst spät entdeckt wird, sind die Heilungschancen daher eher gering. Umso wichtiger ist eine passende Absicherung, um durch regelmäßige Vorsorge das Risiko zu senken. Ab dem 45. Lebensjahr wird Männern ein jährlicher Gesundheitscheck empfohlen.
Mehr Informationen zum Krankenvollversicherungstarif GesundheitVARIO sowie zu den Krankenzusatzversicherungstarifen gibt es hier.
Weitere Artikel zum Thema Krankenversicherung und Vorsorge finden Interessierte hier:
- Sebastian Schulz: „Die private Krankenversicherung ist ein absolutes Zukunftsthema.“
- Roland Aschenberger: “Mitarbeitergesundheit wird völlig neu bewertet.”
- Physiotherapie und Private Krankenversicherung: Was tun, wenn‘s im Rücken zwickt?
- Darum boomt die Krankenvollversicherung
Titelbild: © Robert Kneschke/stock.adobe.com