Husten, Schnupfen und Grippewellen. Nasskalter Schneeregen. Muffige Mäntel und klobige Schuhe. Warum nicht gegen Sandalen, Hawaiihemden und Mojitos tauschen?
Keine schlechte Idee finden viele. Doch die Wahl des Urlaubszieles ist entscheidend. Denn so ein Überwintern kann bei Krankheit schnell zur Kostenfalle werden.
Das sollte sich jemand ansehen…
Eine Erhebung durch die FORSA zeigt, dass Krankheiten im Urlaub nicht selten sind. Zum Glück aber auch nicht schwerwiegend.
- 36 Prozent starker Sonnenbrand
- 35 Prozent Schnupfen und Erkältung
- 30 Prozent Magen-Darm-Erkrankungen
- 14 Prozent Allergien
- 14 Prozent Sonnenstich
- 10 Prozent Verstauchungen und Knochenbrüche
- 6 Prozent Lebensmittelvergiftungen
- 5 Prozent Vergiftungen, Allergien durch Insektenbisse
- 3 Prozent Verkehrsunfälle mit Verletzungen
Nichtsdestotrotz empfiehlt es sich hier auf Nummer sicher zu gehen.
Europa – überall wie daheim
Der wichtigste Kostenblock für alle, die zu Überwintern vorhaben, nebst Unterkunft und Lebensmittel, ist die Krankenversicherung. In EU-Ländern und Ländern mit Sozialversicherungsabkommen sind Langzeiturlauber allerdings durch ihre deutsche Krankenversicherung abgesichert.
Der Vorteil: Die GKV reicht aus und es müssen nicht zwangsweise weitere Zusatzversicherungen abgeschlossen werden. Der Nachteil: Innerhalb Europas variieren medizinische Leistungen stark. Etwa in unterschiedlichen Regelungen für Medikamente, die verschreibungs- oder apothekenpflichtig sind.
Der Rest der Welt tickt anders
Die schlechte Nachricht: Außerhalb Europas greift die hiesige Krankenversicherung nicht. Eine passende Auslandskrankenversicherung und ein guter Auslandsreise-Schutz fürs Überwintern sind daher notwendig. Besonders beim Abschluss ist darauf zu achten, dass diese einen sogenannten Krankenrücktransport beinhaltet. Denn problematisch sind diese besonders bei Notfallbehandlungen. Den Rücktransport übernimmt nach Angaben der Deutschen Verbindungsstelle Krankenversicherungen – Ausland (DVKA) keine gesetzliche Krankenkasse.
Überwintern: Das sind die beliebtesten Ziele
Hauptsache sonnig. Hauptsache warm. Das ist die Quintessenz der beliebtesten Regionen fürs Überwintern der Deutschen. Der unangefochtene Favorit dabei: Spanien. Dicht gefolgt von den USA (Florida), Thailand, Südafrika und der Türkei. Und jedes Land hat seine Eigenheiten und bietet dementsprechend Vor- und Nachteile.
Vor allem die spanische Mittelmeerküste Costa Brava, Costa Blance oder Andalusien lädt ein. Die großen Vorteile: Als EU-Land bietet Spanien problemlosen Daueraufenthalt ohne Visumspflicht an. Auch Mieten und Grundstückspreise sind vergleichsweise günstig. Ebenso ein Pluspunkt ist die kurze Anreise. Dort sind Geschäfte und Gastronomie mit deutschen Angeboten keine Seltenheit. Auch viele Ärzte und andere Dienstleister sprechen Deutsch.
Der größte Irrtum der Überwinterer: Mallorca. Dort geht die Schönwetter-Saison höchstens bis Oktober. Dagegen sind die mallorquinischen Wintermonate ebenso so kalt wie ihr deutsches Äquivalent.
Titelbild:© nataba