Krankenhausreport 2018: Psyche schlägt Körper!

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Eine gute Nachricht: Insgesamt bleiben Patienten laut dem BARMER Krankenhausreport seit 2006 immer kürzer in stationärer Behandlung. Um 16 Prozent verringerte sich die durchschnittliche Aufenthaltsdauer aufgrund körperlicher Erkrankungen. Die schlechte Nachricht: Psychische Erkrankungen nehmen zu und damit auch die stationäre Aufenthaltsdauer. Kein schöner Trend. Er unterstreicht aber die wachsende Bedeutung der betrieblichen Vorsorge für den Erfolg jedes Unternehmens.

Psyche: Außenseiter Spitzenreiter

Und das nicht im positiven Sinne: Aus den Daten des BARMER-Krankenhausreports 2018 geht ein klarer Rückgang der Verweildauer der Patienten im Vergleich zum vergangenen Jahr hervor. Ihre Aufenthaltsdauer hat sich demnach um 12 Prozent von 7,5 auf 6,3 Tage verringert. Ein zunächst erfreuliches Ergebnis, allerdings zeichnen die Erhebungen bei psychischen Erkrankungen ein anderes Bild: Hier stieg die stationäre Behandlungszeit um 9,2 Prozent von 22,2 auf 24,2 Tage.

Verantwortlich für den Anstieg waren laut BARMER vor allem Erkrankungen wie Depressionen, Schizophrenie oder psychische Verhaltensstörungen. Dies zieht eine erhöhte Kostenbelastung nach sich: Im Schnitt fallen für den Aufenthalt eines männlichen Patienten bei körperlichen Beschwerden 4.280 € und für psychische Erkrankungen 5.959 Euro an. Die Diskrepanz ist bei einer Patientin sogar deutlich höher. Ihre Behandlung von körperlichen Erkrankungen beläuft sich auf 3.773 Euro, wohingegen Behandlungen für psychische Beschwerden mit durchschnittlich 7.518 Euro zu Buche schlagen.

Arbeitswelt 4.0: mobil, flexibel und psychisch instabil?

Die moderne Arbeitswelt fordert ihren Tribut: Stetiger Leistungsdruck, Mobilität und Flexibilität bringen immer mehr Mitarbeiter an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Laut der Stiftung Deutsche Depressionshilfe nehmen Ausfallzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen kontinuierlich zu. Ihr Anteil an den Ausfallzeiten habe sich sogar zwischen den Jahren 2000 und 2013 verdoppelt. Ein ähnliches Bild zeichnet auch Michael Krzyzek, Regionalleiter Betriebliche Krankenversicherung Norddeutschland:

„Gerade in Pflegeberufen, im Vertrieb und Handwerk nehmen die Ausfälle wegen Belastungsstörungen zu. Und wenn ein Mitarbeiter erst einmal in diesem Labyrinth steckt, dauert es häufig mehr als sechs Monate bis er wieder voll arbeitsfähig ist.“

Präventivmaßnahmen durch die betriebliche Krankenversicherung sind für Arbeitgeber mittlerweile unabdingbar, um sich vor hohen Ausfallkosten durch erkrankte Mitarbeiter zu schützen. So unterstützt uns die MEDISinn AG im Bereich der Betrieblichen Krankenversicherung mit einem Online-Tool bei der Analyse zur Psychischen Gefährdungsbeurteilung. Dazu mehr im vollständigen Interview mit bKV-Experte Michael Krzyzek.

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