Mindestens bis zum 18. Lebensjahr ihres Kindes sind Eltern unterhaltspflichtig. Das heißt, sie müssen für die Versorgung aufkommen und sicherstellen, dass es den Kindern gut geht. Aber das Gesetz sieht diese Versorgungspflicht in beide Richtungen vor. So heißt es im BGB §1601: „Verwandte in gerader Linie sind verpflichtet, einander Unterhalt zu gewährleisten.“ Das bedeutet also: Auch erwachsene Kinder haben eine Unterhaltspflicht gegenüber ihren Eltern, wenn diese „außer Stande sind, sich selbst zu unterhalten.“
Pflegefälle werden zunehmen
Konkret heißt das: Wenn die Eltern zum Pflegefall werden und die Finanzierung ihrer eigenen Pflege nicht leisten können, dann müssen die Kinder sich darum kümmern. Entweder selbst, oder die Kosten anteilig tragen. Dass diese Szenarien in den kommenden Jahren immer häufiger auftreten werden, daran lässt die aktuelle demographische Entwicklung keinen Zweifel.
Selbst pflegen = Armutsrisiko
Übernehmen Kinder die Betreuung ihrer Eltern selbst, geschieht das meist aus der Liebe zu den Eltern, dem Pflichtgefühl oder der Verbundenheit. Aber als nicht ausgebildeter Angehöriger kann die Pflege emotional eine starke Belastung sein. Ebenso wie körperlich, je nach Stadium der Erkrankung. Insbesondere bei Demenz-Patienten. Gleichzeitig bedeutet die Vollzeit-Pflege der Eltern auch, dass ein Einkommen verloren geht. Für viele Angehörige wird die Pflege so zum Armutsrisiko.
Professionelle Hilfe kostet
Wer sich lieber auf professionelle Hilfe verlassen möchte, sieht sich aber schnell mit hohen Kosten konfrontiert. Die Kosten für einen vollstationären Platz im Pflegeheim für die Pflegestufe 3 betrug 2015 laut der Pflegestatistik des Bundesamts für Statistik insgesamt 3.165 Euro (die neuen Zahlen für Pflegegrade nach der Gesetzesreform liegen noch nicht vor). Der Betrag setzt sich aus dem Pflegesatz und der Unterbringung und Verpflegung zusammen. Demgegenüber stehen 2005 Euro an Leistungen aus der Pflegeversicherung.
Lücken ohne Brücken?
Ein Loch, das nicht jede Rente füllen kann. Denn ein Großteil der knapp 18 Millionen Rentenbezieher, nämlich 7,8 Millionen, erhalten nur eine Altersregelrente. Die liegt laut der Deutschen Rentenversicherung bei Männern bei 824 Euro im Monat, bei Frauen sogar nur bei 472 Euro. Aber auch die durchschnittliche Rente mit 1090 Euro reicht nicht, um diese Lücke zu schließen. Jüngst hat eine Studie gezeigt, dass diese Situation zu einer großen Verunsicherung innerhalb der Bevölkerung führt. Die restlichen Kosten bleiben bei Angehörigen und der Sozialhilfe.
Finanzielle Autonomie wahren
Eines der wichtigsten Argumente für eine private Pflegeversicherung für Eure Kunden? Die Entlastung der Angehörigen. Denn die private Pflegeversicherung erlaubt es Euren Kunden selbst zu bestimmen, wie eine möglicherweise notwendige Pflege finanziert wird. Nämlich durch die Leistungen ihrer eigenen Vorsorge. Autonomie ist das, was der Pflegefall angreift. Wenn Eure Kunden sich privat für den Pflegefall absichern, dann schützen sie ihre finanzielle Autonomie. Und die ihrer Kinder.
Titelbild: ©WavebreakmediaMicro/Fotolia
[…] dieser Bereich betrifft jeden in unserer Gesellschaft. Und das nicht erst im Alter. Pflege ist eine Familienangelegenheit, beginnt oft früher als uns lieb ist und wird gerne so lange wie möglich aus dem Alltag und dem […]
[…] ist weit mehr, als die Absicherung der eigenen Pflegebedürftigkeit. Sondern auch die eigene Familie, ganz egal ob Kinder, oder Ehepartner, werden durch sie […]