Es ist eine beunruhigende Pressemitteilung, die die AOK Ende letzter Woche herausgab. Die Untersuchungen zum Qualitätsmonitor 2018 des Wissenschaftlichen Instituts der AOK ergaben: „Viele Patienten in Deutschland sterben zu früh, weil sie in Kliniken operiert werden, die zu wenig Erfahrung mit komplizierten Krebs-OPs haben.“ Das betrifft vor allem Lungenkrebs-Operationen. Laut Professor Thomas Mansky von der TU Berlin, einem der Autoren der Studie, behandelten Kliniken, die im Durchschnitt nur fünf dieser OPs pro Jahr durchführen, ein Fünftel der Erkrankten. Das berge ein erhebliches Risiko:
“Es ist sehr wahrscheinlich, dass in diesen Kliniken die nötige Operationsroutine und die für eine adäquate Gesamtbetreuung notwendige Spezialisierung nicht vorhanden sein können.”
Routine bringt Sicherheit
Denn die Studie zeigt klar: In deutschen Krankenhäusern mit einer deutlich höheren OP-Anzahl ist das Sterblichkeitsrisiko wesentlich geringer, als in solchen, die OPs dieser Art nur selten durchführen. Die AOK befürwortet deshalb die Einführung von Mindestmengen an durchgeführten Operationen im Jahr. Bei Lungenkrebs-Operationen könnte diese Maßnahme bis zu 126 Todesfälle verhindern. Bei Darmkrebs-Operationen sogar bis zu 280 Todesfälle. So lange es die geforderten Mindestmengen nicht gibt, sollten Patienten ihre Behandlungszentren mit Bedacht auswählen.
Privileg freie Krankenhauswahl
Allerdings ist das eine Option, auf die gesetzliche Versicherte keinen formellen Anspruch haben. Dazu heißt es im Sozialgesetzbuch: “Wird ohne zwingenden Grund ein anderer als einer der nächsterreichbaren an der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmenden Ärzte, Einrichtungen oder medizinische Versorgungszentren in Anspruch genommen, hat der Versicherte die Mehrkosten zu tragen.” (SGB V §76 Abs. 2) Und: “Wählen Versicherte ohne zwingenden Grund ein anderes als ein in der ärztlichen Einweisung genanntes Krankenhaus, können ihnen die Mehrkosten ganz oder teilweise auferlegt werden” (SGB V §39 Abs. 2). Eine Kostenerstatttung der gesetzlichen Krankenkasse ist also nicht garantiert. Mit einer privaten Krankenhauszusatzversicherung lassen sich die eventuellen Mehrkosten garantiert vermeiden.
Mit der Zusatzversicherung zum Spezialisten
Gleichzeitig können Patienten so die richtigen Experten für ihren Eingriff frei auswählen. Auch Chef- und Oberärzte. Für einen Überblick gibt es unten eine Karte der zertifizierten Lungenkrebs-Zentren in Deutschland. Eine vollständige Liste gibt es unter diesem Link. Mehr Informationen zu unseren Krankenhauszusatzversicherungen gibt es hier.

Titelbild: © koszivu