Franziska Zepf, Geschäftsführerin der Premius Makler, ist Social-Media-Profi. Mit viel eigener Erfahrung und einem authentischen Profil weiß sie, wie sie Kunden über digitale Plattformen für sich gewinnt. Im kommenden September tritt Franziska Zepf auf der digitalen Maklerwerkstatt 2020 als Speaker auf. Ihr Thema: Digitales Marketing und Social Media. Was sie sich von dem Vortrag verspricht sowie erste Tipps verriet sie uns bereits im Interview vorab.
Redaktion: Frau Zepf, was hat Sie bewogen, als Speaker an der Maklerwerkstatt teilzunehmen? Gibt es ein bestimmtes Resultat, das Sie sich von Ihrem Vortrag erhoffen?
Franziska Zepf: Unsere Art zu Arbeiten ist noch eher unbekannt für die meisten Makler. Wir erhalten häufig telefonische oder schriftliche Anfragen nach Tipps, weshalb ich gerne proaktiv mehr von unserer Arbeitsweise erzählen möchte. So erhoffe ich mir größere Aufmerksamkeit für neue Wege über die modernen Medien. Zudem wünsche ich mir, dass sich durch meinen Vortrag mehr Makler trauen, anders zu arbeiten als die große Masse. Denn: Es wird belohnt.
Redaktion: Die Nachfrage scheint inzwischen also durchaus vorhanden zu sein. Wie haben Sie Instagram für sich und Ihr Unternehmen als Plattform entdeckt?
Franziska Zepf: Das war eigentlich eher ungewollt. Ich nutzte Instagram schon lange privat. Irgendwann nach einigen Jahren Selbstständigkeit und Unternehmertum haben sich Privat- und Berufsleben vermischt. Eine Trennung fühlte sich für mich ab diesem Zeitpunkt unnatürlich an. Daher wollte ich dem Ganzen einfach einmal eine Chance geben und sehen, ob es auch unsere Arbeit unterstützen kann. Das Ergebnis ist, glaube ich, bekannt.
Redaktion: Wie erwähnt teilen Sie auf Ihrem Profil Business-Content, jedoch auch private Inhalte. Das lässt Sie sehr nahbar wirken. Steht dahinter inzwischen ein konkretes Konzept, oder integrieren Sie die Plattform noch immer nach Aktualität, Lust und Laune in Ihren Alltag? Und inwieweit funktioniert das „Hybrid-System“ für jeden?
Franziska Zepf: Ich glaube nicht, dass das System für jeden das richtige ist. Für mich funktioniert es sehr gut. Denn das bin eben ICH. Ich lege schon immer aller größten Wert auf Authentizität und möchte mich nicht für meinen Beruf verstellen. Daher zeige ich meinen Followern eben am liebsten, wer ich wirklich bin. Wenn jemand jedoch nicht so offen ist, macht es auch keinen Sinn, so zu tun als ob. Der Schritt, auch Teile des Privatlebens zu zeigen, sollte daher gut durchdacht sein.
Meine klare Empfehlung für die sozialen Medien: immer natürlich und ehrlich bleiben!
Was das Konzept angeht, plane ich Instagram im Voraus – zumindest die Postings. Meine Stories sind dann eher nach Lust, Laune und Stimmung.
Redaktion: Jeder Unternehmer muss also für sich entscheiden, wie persönlich das Business-Profil sein soll. Welche Fragen sollten sich Vermittler zudem vor dem Einrichten des Accounts stellen?
Franziska Zepf: Meiner Meinung nach gibt es drei essenzielle Fragen:
- Was möchte ich auf dem Profil teilen? Denn ist es einmal online, gibt es kein Zurück.
- Wie viel Zeit möchte ich dafür investieren?
- Welches Ziel verfolge ich mit dem Account? Geht es um Kundengewinnung und -bindung oder lediglich den Imageaufbau?
Redaktion: Lohnt es sich denn für Vermittler, den Kanal zur Kundenkommunikation zu nutzen? Und was empfehlen Sie Unternehmern, die sich erst jetzt mit der Plattform Instagram vertraut machen? Wo können sie technische Unterstützung für den Einstieg finden?
Franziska Zepf: Für uns von Premius Makler funktioniert Social Media sehr gut zur Kommunikation. Ich empfehle Maklern, für die Instagram völlig neu ist, sich erst einmal damit auseinander zu setzen. Vielleicht auch einmal ein paar Euro in die Hand zu nehmen und sich weiterzubilden. Ich lasse mich selbst seit über einem Jahr regelmäßig von einem echten Profi im Bereich Social Media beraten. Viele dieser Coaches unterstützen auch bei der technischen Umsetzung. Ansonsten gibt es diverse Planungstools, die das Instagram-Leben leichter machen.
Redaktion: Inwieweit ist es Maklern möglich, auch bezahlten Content zu kreieren? Oder raten Sie von bezahlter Werbung generell zu- oder ab?
Franziska Zepf: Bezahlte Posts sind auf Instagram nicht zwingend notwendig. Wir haben darauf in den letzten Jahren vollständig verzichtet, testen es aber gerade zum Launch unseres Online Kurses. Der Algorithmus von Instagram ist ja ein riesiges Mysterium. Ich habe gehört, dass sich bezahlte Posts positiv auf die Sichtbarkeit auswirken können. Daher kann man es ruhig einmal versuchen, gerade wenn man noch gar keine Follower hat. Aber Achtung:
Die Zahl der Follower ist gar nicht so entscheidend! Wichtig ist, dass diese aus der richtigen Zielgruppe bestehen.
Daher: Wenn Vermittler Geld für bezahlten Content in die Hand nehmen – unbedingt richtig auf die Zielgruppe abstimmen. Sonst haben wir zwar am Ende wunderbar viele Likes unter einem Foto – aber nichts gewonnen, hätten nur Vermittlerkollegen geliked.
Franziska Zepf war bis zu ihrer Selbstständigkeit im Februar 2014 als Versicherungsbeauftragte einer Bank tätig. Die Entscheidung, unabhängig zu arbeiten, traf sie aus voller Überzeugung: „Ich fühle mich keiner Versicherungsgesellschaft verpflichtet, sondern nur meinen Kunden.“ Neben Aus- und Weiterbildungen studiert Zepf derzeit berufsbegleitend an der FH Koblenz für den Betriebswirt mit Schwerpunkt betriebliche Altersvorsorge. Im Jahr 2019 belegte sie beim JungmaklerAward den dritten Platz. |
Titelbild: © Franziska Zepf
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